Montag, 6. Januar 2020
Malheur
Habe geträumt, dass ich aufs Klo musste, und genoss es sehr, endlich den Druck loszuwerden.

Als ich aufwachte, konnte ich es nicht mehr zurückhalten. Verdammt, ich hab in mein Bett gepisst. Das ist mir zum ersten Mal in meinem Erwachsenenleben passiert. Hoffentlich auch zum letzten Mal.

Es war 5 Uhr in der Nacht, aber mein Mitbewohner war aus irgendeinem Grund noch wach. Ich sprach es nicht aus, warum ich Küchenpapier aus der Küche holte und warum ich dann ein paar feuchte Papiere in den Mülleimer geworfen habe. Oder warum ich meinen Pyjama wechselte. Ich hoffe, er hats nicht mitbekommen - angemerkt hat er jedenfalls nichts.

Dummerweise war auch ein Fleck auf der Matratze. Ich versuchte es mit nassen Tüchern wegzuwischen, als das aber nur minder wirkungsvoll war, googelte ich schnell, wie man solche Flecken wegbekommt. Kochsalz und Essig - dummerweise hatten wir beides nicht. Um die Uhrzeit konnte ich kaum bei den Nachbarn klingeln. Ich legte ein paar trockene Tücher auf den Fleck, legte mich schlafen - am nächsten Morgen war er verschwunden.

Gott, wie peinlich.

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Sonntag, 5. Januar 2020
Meine old-white-heterosexual-male-Meinung des Tages
Wir befinden uns im Zeitalter der Empfindlichkeit, wir verweichlichen. Gerade eine Trigger-Warnung für eine Serie gesehen, in der Serie mit einer bipolaren Störung unglaublicherweise ihre Medikamente mal nicht nimmt und daher außer Kontrolle gerät. Mein Gott wie schlimm. Aber wir richten uns als Gesellschaft heutzutage immer nach den empfindsamsten Stimmen, anstatt auch mal zu sagen: Das muss man aushalten können.

Ich bin jemand, der zu mir selber sagt, dass man das aushalten muss, und erwarte das auch von anderen.

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Freitag, 25. Oktober 2019
Sie hat geträumt
Auriel hat geschrieben, sie hat davon geträumt, dass wir uns küssen. Das ist total schön, das macht mich wirklich glücklich.

Aber dieses Jahr hat sie "keine Zeit" mehr, sich wieder mit mir zu treffen. Das ist nicht so schön, das verwirrt mich.

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Sonntag, 20. Oktober 2019
Rien ne va plus
Nachdem ich ja den Phönix - die Frau mit den feurroten Haaren - im August aus den Augen verlor, dachte ich mir, ich gebe dem eine Chance. Ich meldete mich dieses Studi-Semester beim selben Anfängerkurs Ballett, am selben Wochentag zur selben Zeit beim selben Ballett-Lehrer, an. Vielleicht kommt sie wieder. Die Chance ist klein - aber wenn, dann da.

Sie kam nicht.
Aber einige andere hübsche Mädels da.
Wird leider bisschen schwierig, weil ich jedes mal erst genau zur vollen Stunde ankomme, weil die Busverbindung so knapp ist.
Vielleicht aber nach den Stunden, oder wie auch immer.

Wie immer gilt: Mal sehen was passiert.

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Dienstag, 24. September 2019
Immer dasselbe Spiel
Wohnungssuche: schwierig und frustrierend.

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Montag, 16. September 2019
Katzen
Auf meiner Liste von 100 Dingen, die ich tun möchte, bevor ich sterbe, befindet sich auch, zwei Katzen großzuziehen.
Ich darf gerade drei Wochen auf die Katzen einer Freundin aufpassen, und darf ich Gegenzug bei ihr wohnen (während ich auf Wohnungssuche gehe).
Dummerweise ist meine Katzenallergie doch größer, als ich zuletzt angenommen hatte. Ich muss die Katzen streng aus dem Schlafzimmer sperren, ich muss häufig niesen, ich werde die nächsten 3 Wochen dauerverschnupft sein, und überall sind Katzenhaare.

Es macht mich glücklich, von diesen Katzen umgeben zu sein (auch wenn da immer eine kleine Sorge in mir ist - was wollen sie gerade von mir? Geht's ihnen nicht gut? Warum hat die eine gestern ihren Napf nicht ausgefressen?). Sie sind so schön und so flauschig und so verdammt süß. Aber es wird nicht möglich sein, das zu einem Dauerzustand zu machen. Schade. Ich liebe Katzen. (Halb so wild - das ständige Um-sie-kümmern ist eh nervig.)

Ich werde jetzt die drei Wochen durchziehen.
Und danach das Katzen erziehen abhaken.

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Samstag, 24. August 2019
Ich bin so ein Mensch
Weiche Schale, harter Kern.

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Weil es mich ausmacht
Es gibt viele Gründe, warum ich schlecht im Ballett-Tanz bin.

Ich habe es erst als Erwachsener angefangen.
Ich bin physisch ein wenig ungeschickt.
Ich bin sonst ziemlich unsportlich.
Ich trainiere nur einmal die Woche.
Ich übe nicht zu Hause.
Ich bin hyperberührungssensitiv.
Ich habe leicht verkrüppelte Zehen.
Doch am schlimmsten ist, ich muss immer lachen.

Und irgendwie kann ich mit dieser Schwäche ganz gut leben.

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Donnerstag, 22. August 2019
Die Wahrheit und der Preis
Habe beschlossen, Auriel ein Angebot zu machen - ich werde ihr den Namen dieses Blogs verraten. Aber es soll einen Preis haben. Sonst ist es ja langweilig. Sie muss es sich schon verdienen, sie muss es schon wirklich wollen. Das wird spannend. Das Leben ist ein Spiel.

Ich muss mir aber noch einen Preis einfallen lassen. Ich habe Zeit - kein Stress. Es könnte bloß sein - wenn sie mich vergisst. Ich spür schon, zur Zeit rücke ich für sie jeden Tag weiter in die Vergangenheit.

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Donnerstag, 22. August 2019
Die offene WG-Besichtigung
In Berlin herrscht gerade ein Krieg um offene WGs. So viele Menschen ziehen gerade in die Stadt und suchen eine Bleibe. Klar, jetzt ist bald Semesterbeginn. Dummerweise brauch ich auch eine. Und so such ich täglich nach Angeboten auf Wohnungsbörsen, schreibe immer wieder an, bekomme nur in den allerseltensten Fällen überhaupt eine Antwort.

Und dann war da vorgestern ausgeschriebene eine offene WG-Besichtigung. Jeden Mittwoch und Sonntag von 18 bis 19 Uhr, stand da. Ich stutze - was hat denn das für einen Sinn? Wissen die nichts vom Krieg?

Ich hatte schon einen üblen Verdacht, bevor ich hinging, aber erstens hatte ich direkt vor meinem Ballett-Unterricht nichts zu tun, zweitens wollte ich die kleine Chance wahrnehmen, eine WG zu besichtigen, und drittens wollte ich einfach schauen, was passiert.

Es kam, wie es kommen musste. Um 5 Minuten vor 18 Uhr waren schon ein Dutzend Menschen versammelt. Stilecht war an der Haustür ein Zettel angebracht, dass das zu besichtigende Zimmer im Innenhof links sei. Stilecht waren da Zettel mit Pfeile an der Wand angeklebt, damit man das finden würde. Es war noch nicht ganz 18 Uhr, also warteten wir - und im Minutentakt stoßen mehr Menschen dazu.

Eine Gruppe von 20 Leuten inklusive mir wurde dann hochgelassen. Der Vormieter erklärte in 20 Sekunden, dass er hier im Oktober ausziehen würde und dass das hier die Wohnung sei, und wer Fragen habe kann sie gerne stellen. Die Wohnung war winzig und eng, und komplett voll mit Interessenten.

Ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Es war so eine unglaublich bescheuerte Idee, so eine offene WG-Besichtigung zu veranstalten. Wie die Hühner in der Bodenhaltung standen wir dichtgepackt in der WG. Wir mussten uns anstellen, um das zu vermietende Zimmer anzusehen - es fühlte sich an wie in einem äußerst beliebten, eng gebauten Museum. Es gab 0 Möglichkeit, die anderen Mieter kennen zu lernen und zu testen, ob man Chemie haben würde. Und als ich dann als erster die Wohnung aufgrund dieser Sinnlosigkeit verließ, warteten draußen 10 neue Gesichter.

Aus zwei Gründen hat sich die Besichtigung aber gelohnt. Erstens ist das eine ulkige Geschichte und ich habe mich sehr amüsiert. Zweitens aber war sie eine Bestätigung dafür, dass ich wirklich sehr gut sehr schnell mit Leuten auskommen kann.

Es ist nämlich so - wir 20 Leute der ersten Besichtigungsschicht kannten uns alle nicht, aber uns einte ein Zweck und ein Ziel. Niemand kannte einander, es gab jede Menge awkward Rumgestehe und viele Fragezeichen auf den Köpfen der Menschen. Und die unangenehme Stille, die entstand, weil es viele schüchterne Menschen gab und niemand recht wusste, was sie sagen sollen, zu Menschen, die sie nur dieses eine Mal in ihrem Leben treffen würden, unterbrach niemand geringerer als ich.

Und ich war gut darin. Ich machte allerlei Witzchen, die gut ankamen, die mir so spontan einfielen - etwa, dass wir während der Wartezeit vielleicht einfach ein kleines Kennenlernspiel spielen sollten. Oder ich spekulierte, was uns jetzt erwarten würde, nämlich eine Putzchallenge, und wer von uns die Sau-WG am besten auf Putz bringen würde, bekäme das Zimmer. Und dann beim Nachhausegehen redete ich den Typen neben mir an und quatschte mit ihm frei daher über Tipps & Tricks bei Wohnungssuche, bevor ich ihm dann nach 10 Minuten viel Glück und lebewohl wünschte.

Ich war der coolste, beliebteste Mensch unter diesen Wartenden. Das gab mir einen enormen Ego-Push. Viele Erinnerungen kamen zurück - wie ich das einst in Malta getan hatte. Und ein bisschen in New Orleans. Wie ich es in Berlin zu Beginn des Jahres versucht hatte. Und insgesamt betrachtet, mit jedem Auslandsaufenthalt weniger gut funktioniert hat. Warum bloß, wenn ich es offensichtlich immer noch in mir habe, vielleicht sogar besser denn je?

Diese WG-Besichtigung war ein Push. Eine Erinnerung daran, dass ich so viel besser sein kann. Dass ich wirklich Potential habe. Dass ich so umgänglich sein kann, dass die Leute gern um mich rum sein werden, egal ob als Freunde oder Arbeitskollegen. Ich kann toll sein. Wenn ich nur rausgehe und es den Menschen auch zeige.

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