Dienstag, 31. Juli 2018
Soundtrack meines Lebens
Wenn mein Leben ein Lied wäre:
The Departure Suite vom Leftovers Soundtrack.
Ich seh mich als tragische Existenz.

I'm still here.

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Samstag, 21. Juli 2018
Die Postkarten
Ich sende Lydia immer wieder Postkarten. Immer eine, wenn ich in einem neuen Lebensabschnitt in einer neuen Stadt bin. Das war zuletzt einmal jährlich. Und in diesen Postkarten geht es nicht um Liebe oder meine Gefühle, sondern um Philosophisches, ums älter werden und Dinge begreifen, kurz - ums Leben. Ich finde das kathartisch und schön, ihr das zu schicken, und will ihr damit auch auf subtile, nicht bedrängende Weise sagen: Es gibt mich noch und ich denk immer noch an dich.

Gestern hab ich erfahren, dass sie die seit Jahren nicht zu kriegen scheint. Weil die Adresse, an die ich sie immer geschickt habe - jene ihrer Eltern, weil das die einzige war, die ich wusste - nicht mehr von ihrer Familie bewohnt ist. Die sind vor Jahren umgezogen.

Das trifft mich.
Meine schönen Postkarten.
Es ist auch eine schöne Geschichte, die Postkarten die nie ankamen, aber auch eine die schmerzt.
So geht die Saga weiter.

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Freitag, 20. Juli 2018
Komplexlos
Ich habe so herrlich wenig Komplexe bezüglich meines Aussehens.
Ich mach mir nicht wirklich Gedanken darüber, seh glaub ich ganz OK aus. Ich sähe absolut super aus, wenn ich mich drum kümmern würde, aber das ist es nicht wert.

Oder wenn es um die Größe meines Penis' geht. Ich weiß nicht, wie das anderen Männern geht, aber ich habe ihn in all meinen Jahren nie gemessen oder mit Gliedern anderer Männern verglichen. Er ist wie er ist, genau wie ich.

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Montag, 16. Juli 2018
Wände sind der Spiegel der Seele
An meiner Tür: "The Leftovers"-Poster
An meiner Wand: "500 Days of Summer"-Poster
An meiner Wand, hnterm Fernseher: ein abstraktes Gemälde
An meiner Wand: Foto von meinen Geschwistern und mir
An meiner Wand: 6 Fotos der wichtigsten Menschen meines Lebens: Lydia, meine 2 besten Kindheitsfreunde, meine beste Studienkollegin, meine damalige Geliebte aus Belgien, mein Fahrrad, und das Hochzeitsfoto meiner wunderschönen Eltern
Auf einem kleinen Sims: Foto meines Vaters und seiner Geschwister als Kleinkinder
Auf einem kleinen Sims: Foto meiner Oma in einem Armee-Hubschrauber über den Bergen
Auf einem kleinen Sims: deprimierendes Bild aus "The Leftovers"
Auf einem kleinen Sims: ein von einer ehemaligen Liebhaberin gemalter BMO.
Direkt neben meinem Bett, in meiner Schlafkoje: ein melancholisches Gemälde
Direkt neben meinem Bett, in meiner Schlafkoje: koloriertes Foto meiner megaheißen, 20-jährigen Großmutter

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Sonntag, 15. Juli 2018
Die spannende Wahl
Habe heute von einer von Lydias Freundinnen erfahren, dass Lydias boyfriend ein komischer Kauz ist. Der bei einem großen Geburtstagsschmauß von Lydia einfach um 9 Uhr schon kommentarlos ins Zimmer zurückzieht, ohne sich von den anderen zu verabschieden, weil er keine Lust mehr auf Gesellschaft hat. Der Lydia in 3 Jahren getrennt leben gerade mal 3 mal sie dort auch besucht hat und sie lieber ihn besuchen lässt. Der Lydia 2 Tage vor dem lang geplanten Trip durch Amerika mitteilt, dass er keine Lust darauf hat, und sie nicht spontan stattdessen die gebuchte Reise mit ihrem Bruder machen soll, sondern lieber gleich zu ihm selber zurückkehren soll.

Natürlich, sie liebt ihn. Muss sie ihn ja. Aber er scheint schwierig zu sein, und auch ein bisschen langweilig.

Ich will mir beweisen, dass ich die spannendere Wahl gewesen wäre. Auch wenn ich sie nie bekommen werde, weil sie nichts für ich empfindet - ich will es mir selber beweisen.

Ab morgen werde ich ein interessanterer Mensch. Ich werde nicht nur hart arbeiten, sondern auch wieder mehr leben. Mehr erleben. Mehr machen. Mehr erfahren. Und nie derjenige sagen, der bei einer spannenden Sache kneift. Nicht derjenige sein, der den Arsch nicht hochkriegt, um was Spannendes zu machen.

Ich will wieder die bestmögliche Version von mir werden. Falls ich eines Tages wieder einer Frau wie Lydia begegne, damit ich die spannende Wahl bin.

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Sonntag, 8. Juli 2018
Zwielicht
Meine Eltern sind alt. Jetzt sind sie fast 70 Jahre.
Sie denken schon ans Sterben. Sie wissen, dass sie im Zwielicht ihres Lebens sind.
Meine Eltern hat in den letzten Jahren eine kleine Kauf- und Bauwut gepackt. Neue Waschmaschine, neue Küche, neues Bad soll her, neues Auto und neuer Computer.
Alles im Wissen - jetzt haben wir noch Kraft dafür.

Und in dem Wissen: Das wird unser letztes Auto sein. Unsere letzte Waschmaschine. Mein letzter Computer.

Das macht mir Angst. Es führt mir vor Augen: Nicht mehr lange.

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Mittwoch, 13. Juni 2018
Lydia in die Augen sehen
Sie war dort. Ich hab mit ihr geredet, sie mit mir, minutenlang, und jede Sekunde, in der sie mir direkt in die Augen gesehen hat, war ich so unglaublich glücklich wie schon Jahre nicht. Wirklich, wirklich, unzweifelhaft, total umnebelt glücklich. Minutenlang. Ganz im Ernst einer der schönsten Momente meines Lebens. All die Sehnsucht, all die Träumerei, die sich in mir seit all den Jahren aufgestaut hat, ist nicht bloß Illusion - ich liebe diese Frau. Ich liebe sie wirklich.

Umso schmerzhafter, zu hören, dass sie nichts für mich empfindet und nie was empfunden hat. Ich wollte mich entschuldigen dafür, dass ich sie damals vor 10 Jahren nicht so behandelt hatte, wie sie es verdient gehabt hätte. Dass ich damals zu kindisch war. Ich weiß nicht, ob sie wusste, was ich dabei im Subtext sagen wollte, oder ob sie einfach weiß, dass ich noch was für sie empfinde - sie blockte ab, indem sie mir sagte, dass sie nichts für mich empfindet. "Ich weiß", blockte ich zu schnell ab. Es stimmt - ich weiß es schon seit 10 Jahren, dass sie nichts für mich empfindet. Aber es tut so weh, es mal wieder ausgesprochen zu hören.

Aber wenigstens habe ich ja jetzt scheinbar was gefunden, was mich glücklich macht, meinte sie. Sie meinte meinen Beruf. Es stimmt, er ist toll. Er ist meine Ersatzdroge. Aber das von ihr zu hören - das fühlt sich komisch an. So final. Als ob sie denkt, ich hätte damit meine Katharsis erfahren und könnte so endlich loslassen.

Stattdessen werde ich die nächsten Jahre von diesem Gefühl zehren, ihr in die Augen zu sehen.

Ich glaube, für mein Leben wird es kein Happy End mehr geben.

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