Melancholie unter Palmen

Warum fühle ich mich von "Jessica Jones" enorm angezogen, während mich Tatorte o. dgl. eher kalt lassen? Einerseits stehe ich unheimlich auf Serien, die auf Gedankenexperimenten basieren - was wäre, wenn ein Mann Gedanken umstehender Menschen kontrollieren kann? Das ist einfach so viel spannender als die Suche nach einem Mörder/Betrüger/gewöhnlichen Verbrecher. Andererseits sind die "Fälle der Woche" oft zu belanglos, selbst wenn sie gesellschaftsrelevante Themen behandeln - das ist dann für eine Folge lang ein wichtiges Thema, aber morgen meist schon wieder vergessen. Wenn mir ein Thema einer Serie im Kopf bleiben soll, dann muss es Teil des Fundaments der Serie sein, während es zugleich immer wieder angesprochen wird. Und das geht beim Tatort nun einmal nicht - einerseits, weil es 1-2 Folgen pro Jahr gibt, und andererseits, weil jede Folge gänzlich für sich steht. Die Figuren kenne ich nur zu spärlich, um sie lieben zu lernen, und die Themen der Folgen stehen lediglich für sich, Folge für Folge.