Mittwoch, 25. November 2015
Epilepsie
herztieger, 19:50h
Die gute Nachricht: Ein Mädchen hat mich um ein Date gefragt!
Die schlechte Nachricht: Es handelt sich dabei um epileptisches, kindisches, nervtötendes, schlecht schreibendes, definitiv merkwürdig sozialisiertes Mädchen. Ugh.
Zum einen: Natürlich sage ich da nein, diese 23-jährige Frau hat soziale Reife einer 13-Jährigen - wir passen genau gar nicht zusammen, und es käme mir eher vor wie das Ausnützen ihrer kindlichen Naivität.
Zum anderen: Ich bin nicht einer von den Guten. Dieses Mädchen nervt gewaltig, und das nach einem einzigen Abend, an dem ich eine einzige Interaktion mit ihr hatte. Es war ein Drehbuchautorentreff, und sie stach immer wieder negativ hervor - insbesondere dadurch, dass sie einfach nicht ihre Klappe halten konnte, oft ohne dass sie etwas Konstruktives beizutragen hatte.
Die Gruppe scheint sich mit diesem Verhalten abgefunden zu haben. Das Mädchen ist am Längsten dabei, und so rollen die anderen Autoren mittlerweile nur innerlich ihre Augen, anstatt sie zu bändigen.
Grund ist jener, dass sie an Epilepsie leidet. Ich konnte in meiner kurzen Internet-Recherche nicht feststellen, ob diese Krankheit auch eine psychische Komponente haben kann, aber bei ihr scheint das eine auf jeden Fall mit dem anderen zu tun haben. Sie weiß nicht, wie man mit anderen Menschen umgeht - nach unser ersten und einzigen, zweiminütigen Unterhaltung drückte sie mich innig und fragte mich nach meiner Nummer. Und meiner Emailadresse. Ich wusste nicht, wie reagieren - ich gab ihr einfach meine Visitenkarte. Bloß eine Stunde später trudelte eine höchst persönliche Mail an. Oh-oh.
Mit wie vielen Schichten Samthandschuhen muss man nun so eine Person anfassen? Ich werde sicher nicht mit ihr auf ein Date gehen, bloß um höflich zu sein. Gleichzeitig kann ich natürlich auch nicht mit der Tür ins Haus fallen und ihr sagen... dass ihr Verhalten mich abstößt.
Es ist immer schwierig für mich, sowas zu beurteilen. Ich bin weiß, männlich, in meinen 20ern, privilegiert, das Kind von wohlhabenden Eltern, gebildet, eingebildet - ich habe nie die Erfahrung machen müssen, benachteiligt zu sein. Ich glaube an self improvement - und wenn ich etwas nicht schaffe, dann weil ich nicht gut genug bin. Und das ist dann mein Fehler, und ich muss daran arbeiten.
Und so habe ich generell wenig Verständnis für Behinderte, oder Menschen mit Barrieren, oder generell Menschen, die von der Gesellschaft unfair behandelt werden - weil ich selber immer nur Gleichberechtigung erfahren habe (bei den wichtigen Sachen halt). Deshalb zeige ich wenig Verständnis für ihr Verhalten - auch wenn sie Epilepsie hat, muss sie an sich selber arbeiten, um weniger socially awkward zu werden.
Vielleicht hat sie auch eine psychische Störung oder Behinderung (kenne leider die Fachtermini nicht). Aber vielleicht fasst sie auch jeder dermaßen mit Samthandschuhen an, dass sie nie das Feedback erhält, dass ihr Verhalten nervtötend ist. Gestern nahm es jeder stillschweigend und genervt zur Kenntnis - so, wie sie es wahrscheinlich ihr ganzes Leben schon erfährt. Ich glaube, dass dies das Fatale an unserer PC-Kultur ist: Weil wir zu höflich sind, um die negativen Seiten direkt anzusprechen, fördern wir sie dadurch indirekt.
Ich bin jetzt nicht der Typ, der ihr sagt, dass ihr Verhalten nervtötend ist - ich habe da ehrlich gesagt Angst, dass ich sie in den Selbstmord treiben könnte. Aber auf jeden Fall bin auch nicht der Typ, der ihren Bullshit kommentarlos frisst. Ich bin eher jemand, der sie in die Schranken der Gesellschaft weist, ohne viel Rücksicht auf ihre Epilepsie zu nehmen. Zumindest möchte ich mir das selber weißmachen.
Und so weiß ich nicht recht, wie ich auf ihre Mail reagieren soll. Wie ich ihr sagen soll: Hey, ich möchte nicht mit dir abhängen, weil mir meine Zeit dafür viel zu schade ist. Weil du mich nervst. Ich bin keiner von den Guten - ich möchte mich nicht mit deinen psychologischen Schäden befassen. Ich habe ein egoistisches Herz, und keine Geduld für Menschen, die mich bremsen.
Die schlechte Nachricht: Es handelt sich dabei um epileptisches, kindisches, nervtötendes, schlecht schreibendes, definitiv merkwürdig sozialisiertes Mädchen. Ugh.
Zum einen: Natürlich sage ich da nein, diese 23-jährige Frau hat soziale Reife einer 13-Jährigen - wir passen genau gar nicht zusammen, und es käme mir eher vor wie das Ausnützen ihrer kindlichen Naivität.
Zum anderen: Ich bin nicht einer von den Guten. Dieses Mädchen nervt gewaltig, und das nach einem einzigen Abend, an dem ich eine einzige Interaktion mit ihr hatte. Es war ein Drehbuchautorentreff, und sie stach immer wieder negativ hervor - insbesondere dadurch, dass sie einfach nicht ihre Klappe halten konnte, oft ohne dass sie etwas Konstruktives beizutragen hatte.
Die Gruppe scheint sich mit diesem Verhalten abgefunden zu haben. Das Mädchen ist am Längsten dabei, und so rollen die anderen Autoren mittlerweile nur innerlich ihre Augen, anstatt sie zu bändigen.
Grund ist jener, dass sie an Epilepsie leidet. Ich konnte in meiner kurzen Internet-Recherche nicht feststellen, ob diese Krankheit auch eine psychische Komponente haben kann, aber bei ihr scheint das eine auf jeden Fall mit dem anderen zu tun haben. Sie weiß nicht, wie man mit anderen Menschen umgeht - nach unser ersten und einzigen, zweiminütigen Unterhaltung drückte sie mich innig und fragte mich nach meiner Nummer. Und meiner Emailadresse. Ich wusste nicht, wie reagieren - ich gab ihr einfach meine Visitenkarte. Bloß eine Stunde später trudelte eine höchst persönliche Mail an. Oh-oh.
Mit wie vielen Schichten Samthandschuhen muss man nun so eine Person anfassen? Ich werde sicher nicht mit ihr auf ein Date gehen, bloß um höflich zu sein. Gleichzeitig kann ich natürlich auch nicht mit der Tür ins Haus fallen und ihr sagen... dass ihr Verhalten mich abstößt.
Es ist immer schwierig für mich, sowas zu beurteilen. Ich bin weiß, männlich, in meinen 20ern, privilegiert, das Kind von wohlhabenden Eltern, gebildet, eingebildet - ich habe nie die Erfahrung machen müssen, benachteiligt zu sein. Ich glaube an self improvement - und wenn ich etwas nicht schaffe, dann weil ich nicht gut genug bin. Und das ist dann mein Fehler, und ich muss daran arbeiten.
Und so habe ich generell wenig Verständnis für Behinderte, oder Menschen mit Barrieren, oder generell Menschen, die von der Gesellschaft unfair behandelt werden - weil ich selber immer nur Gleichberechtigung erfahren habe (bei den wichtigen Sachen halt). Deshalb zeige ich wenig Verständnis für ihr Verhalten - auch wenn sie Epilepsie hat, muss sie an sich selber arbeiten, um weniger socially awkward zu werden.
Vielleicht hat sie auch eine psychische Störung oder Behinderung (kenne leider die Fachtermini nicht). Aber vielleicht fasst sie auch jeder dermaßen mit Samthandschuhen an, dass sie nie das Feedback erhält, dass ihr Verhalten nervtötend ist. Gestern nahm es jeder stillschweigend und genervt zur Kenntnis - so, wie sie es wahrscheinlich ihr ganzes Leben schon erfährt. Ich glaube, dass dies das Fatale an unserer PC-Kultur ist: Weil wir zu höflich sind, um die negativen Seiten direkt anzusprechen, fördern wir sie dadurch indirekt.
Ich bin jetzt nicht der Typ, der ihr sagt, dass ihr Verhalten nervtötend ist - ich habe da ehrlich gesagt Angst, dass ich sie in den Selbstmord treiben könnte. Aber auf jeden Fall bin auch nicht der Typ, der ihren Bullshit kommentarlos frisst. Ich bin eher jemand, der sie in die Schranken der Gesellschaft weist, ohne viel Rücksicht auf ihre Epilepsie zu nehmen. Zumindest möchte ich mir das selber weißmachen.
Und so weiß ich nicht recht, wie ich auf ihre Mail reagieren soll. Wie ich ihr sagen soll: Hey, ich möchte nicht mit dir abhängen, weil mir meine Zeit dafür viel zu schade ist. Weil du mich nervst. Ich bin keiner von den Guten - ich möchte mich nicht mit deinen psychologischen Schäden befassen. Ich habe ein egoistisches Herz, und keine Geduld für Menschen, die mich bremsen.
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