Samstag, 5. Dezember 2015
Post an die Frau die man liebt
herztieger, 11:32h
Was tun, wenn man jemanden liebt, der das aber gar nicht will?
Ich versuche, Lydia nicht auf die Nerven zu gehen. Ich habe ihr seit vielen Jahren nicht mehr offen meine Gefühle gestanden. Ich schreibe ihr keine weinerlichen Liebesbriefe. Ich stalke sie nicht (aber einmal pro Monat zu googlen ist okay - gibt eh so gut wie nichts von ihr online). Ich frage gemeinsame Freunde nicht, wie es ihr geht (okay, vielleicht einmal pro Jahr, aber ohne Details wissen zu wollen). Ich halte mich von ihr fern, so weh das auch tut.
Aber irgendwo will ich dann doch ein Lebenszeichen von mir geben. Es mag egoistisch sein, aber... aber ich möchte auch glücklich sein. Ich sehe die winzige Chance, dass sie eines Tages wieder single ist und sich denkt: "Was ist eigentlich aus dem HerzTieger für ein Mensch geworden?" - ich möchte, dass sie dann nicht einfach die Achseln zuckt und denkt: "Ach, der hat mich schon längst vergessen."
Außerdem, und das ist nicht minder egoistisch: Es ist so schwierig, still zu leiden. Ich tue das ohnehin sehr: Während ich es mir im Selbstgespräch täglich bestätige, verberge ich selbstverständlich meine Gefühle für meinen High School crush nach außen hin - mit der Geschichte werde ich mich schwer tun, Mädels abzuschleppen oder jemand ernsthaft zu finden. Und meine Freunde belaste ich ungern immer wieder mit dem selben Thema (wobei ich ein, zwei Freunde aber schon ab und zu wissen lasse, dass ich nach wie vor so hoffnungslos bin wie eh und je).
Ich bemühe mich wirklich sehr, Lydia von all dem fern zu halten, weil es schlichtweg unangenehm ist, wenn jemand eine so langfristige Obsession mit einem hat. Es ist jeden Tag aufs Neue eine Belastung, der Frau, die ich liebe, das nicht sagen zu können - aber ich weiß, dass wenn ich das nicht tue, damit alles bloß schlimmer machen würde. Niemand mag einen Stalker, und ich will auch kein Stalker sein.
Nur manchmal, alle ein oder zwei Jahre, versuche ich schon, ein Lebenszeichen von mir zu geben. Dieses Recht nehme ich mir. Das hat eine stark lindernde Wirkung.
Ich schreibe nicht über meine Gefühle für sie, sondern poetische Lebenseindrücke. Mein Brief aus New Orleans vor zwei Jahren war mein letztes Werk - ich beschrieb Anekdoten vom Filmdreh, zusammenhangslos in die Postkarte gebettet - ich mag Rätsel, und das hatte ich ihr auch schon damals vermittelt.
Jetzt schicke ich ihr eine Postkarte aus Los Angeles.
Nicht zufällig ist heute ihr Geburtstag. Wir werden älter. Die Zeit läuft für alle, aber gegen mich.
Ich versuche, Lydia nicht auf die Nerven zu gehen. Ich habe ihr seit vielen Jahren nicht mehr offen meine Gefühle gestanden. Ich schreibe ihr keine weinerlichen Liebesbriefe. Ich stalke sie nicht (aber einmal pro Monat zu googlen ist okay - gibt eh so gut wie nichts von ihr online). Ich frage gemeinsame Freunde nicht, wie es ihr geht (okay, vielleicht einmal pro Jahr, aber ohne Details wissen zu wollen). Ich halte mich von ihr fern, so weh das auch tut.
Aber irgendwo will ich dann doch ein Lebenszeichen von mir geben. Es mag egoistisch sein, aber... aber ich möchte auch glücklich sein. Ich sehe die winzige Chance, dass sie eines Tages wieder single ist und sich denkt: "Was ist eigentlich aus dem HerzTieger für ein Mensch geworden?" - ich möchte, dass sie dann nicht einfach die Achseln zuckt und denkt: "Ach, der hat mich schon längst vergessen."
Außerdem, und das ist nicht minder egoistisch: Es ist so schwierig, still zu leiden. Ich tue das ohnehin sehr: Während ich es mir im Selbstgespräch täglich bestätige, verberge ich selbstverständlich meine Gefühle für meinen High School crush nach außen hin - mit der Geschichte werde ich mich schwer tun, Mädels abzuschleppen oder jemand ernsthaft zu finden. Und meine Freunde belaste ich ungern immer wieder mit dem selben Thema (wobei ich ein, zwei Freunde aber schon ab und zu wissen lasse, dass ich nach wie vor so hoffnungslos bin wie eh und je).
Ich bemühe mich wirklich sehr, Lydia von all dem fern zu halten, weil es schlichtweg unangenehm ist, wenn jemand eine so langfristige Obsession mit einem hat. Es ist jeden Tag aufs Neue eine Belastung, der Frau, die ich liebe, das nicht sagen zu können - aber ich weiß, dass wenn ich das nicht tue, damit alles bloß schlimmer machen würde. Niemand mag einen Stalker, und ich will auch kein Stalker sein.
Nur manchmal, alle ein oder zwei Jahre, versuche ich schon, ein Lebenszeichen von mir zu geben. Dieses Recht nehme ich mir. Das hat eine stark lindernde Wirkung.
Ich schreibe nicht über meine Gefühle für sie, sondern poetische Lebenseindrücke. Mein Brief aus New Orleans vor zwei Jahren war mein letztes Werk - ich beschrieb Anekdoten vom Filmdreh, zusammenhangslos in die Postkarte gebettet - ich mag Rätsel, und das hatte ich ihr auch schon damals vermittelt.
Jetzt schicke ich ihr eine Postkarte aus Los Angeles.
Nicht zufällig ist heute ihr Geburtstag. Wir werden älter. Die Zeit läuft für alle, aber gegen mich.
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