Mittwoch, 9. Dezember 2015
Heimat von Außen
Ich schaue auf mein Heimatland, und erstmals in meinem Leben kommt es mir vor, ich würde auf eine Gesellschaft zeigen, von der wir später in den Geschichtsbüchern lesen werden: Was haben die bloß gemacht.

Erstmals kommt mir vor, ich schaue das Land von außen an - klar, ich bin im Ausland, aber das war ich schon davor zwei mal. Dieses Mal ist alles anders: Dieses Mal heißt es, schwierige Entscheidungen zu treffen. Und ich war mir so unsicher wie noch nie zuvor, dass wir die richtigen treffen.

Es gilt, nicht naiv zu sein, aber auch nicht hässlich. Der Islam ist ein Problem: nicht aus sich heraus, sondern was er mit uns anstellt. Zu viele Muslime vertrauen blind darauf - der Islam ist keine selbstkritische Religion. Weil sich der Islam, genau wie das Christentum, nicht wirklich ändern wird, müssen es seine Anhänger werden. Über uns selbst müssen wir uns Österreicher, wir Menschen besser nachdenken lernen, um uns aus unserer eigenen Unmündigkeit befreien zu können. Das ist heute noch so aktuell wie vor 200 Jahren.

Und von der anderen Seite her muss es zum Dialog kommen. Zur Zeit sehen wir aber das graue Gegenteil: Die sozialen Medien erlauben es uns, zu erkennen, wie viel Ressentiments es in diesem Land doch noch gibt. Fast rückständig, denke ich mir fast - bis mir wieder einfällt, dass es überall Schreihalse gibt.

Eine der größten Gefahren ist jene, anders denkende Menschen als dumm zu bezeichnen. Es ist so einfach zu behaupten, alle Wähler einer Partei wären bloß dumm - nur man selber ist natürlich klug. Wenn jeder so klug wäre, wie er es denkt, gäbe es keine dummen Leute.

Durch die Herabwürdigung anders positionierter Menschen wirft man jedoch bloß Feuer in die Glut. Anstatt den Dialog zu suchen, blockt man ihn ab, indem man sich selber als de facto Sieger deklariert - Diskussion nicht von Nöten, weil ist ja unter der eigenen Würde, sich mit Dummen zu unterhalten.

Wehret den Anfängen. Europa ist auf einem Scheideweg, die Konflikte brauen sich mehr und mehr zu. Die Gesellschaft wird pluraler, die Ressentiments gegeneinander nicht weniger. Ich mache mir Sorgen, dass mein Land den Bach runtergeht, und ich weiß nicht was tun.

Halt: Ich wüsste schon, was ich tun könnte: Lehrer werden, und die Erziehung sprechen lassen. Aber das kann ich nicht tun: Das ist einfach nicht mein eigener Lebensweg.

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