Freitag, 3. Februar 2017
Sailor Moon
Auf mitternächtlichem Nostalgietrip durchs Netz bin ich mal wieder auf Sailor Moon gestoßen.

Ich sehe, dass viel daran nicht sonderlich gut ist, zumindest laut meinen Standards Mitte 20 - zu übertrieben, die Mythologie ist abstruß, die Dialoge lächerlich on the nose. Aber ein paar wirklich schöne Aspekte hab ich auch gefunden, die mich damals wie heute fasziniert haben:

- Das Intro. Natürlich, der absolute Klassiker unter all den Anime-Openings von damals. Eine tolle Techno-Nummer mit abstrußem Text, die musikalisch nicht wirklich zur Serie passt - und doch irgendwie in ihren Bann zieht. Mehr noch: Das Lied gibt den Ton der Serie maßgeblich an, würde ich fast behaupten.

- Die visuelle Kraft des Intros. Da sind viele Bilder dabei, die allesamt Desktop-würdig wären. Wahnsinn, sind da schöne surreale Bilder dabei! Bunny und Luna vor dem Mond. Das scheinbar zum Beat tanzende Schattenwesen. Bunny läuft vor- und rückwärts gleichzeitig, während Rosen verblühen. Eine Wand aus Masken. Ein Mantel aus Nachthimmel. Die Silhouette Sailor Moons hinter einem Brunnen, während ein ominöses Zeppelin am Horizont erscheint. Das ist ein echtes Kunstwerk. Besonders schätze ich aber die Melancholie und Schwere, die viele dieser Bilder heraufbeschwören - so sehr Bunny auch immer wieder lächelt, bekomme ich doch das Gefühl, dass die Mächte der Finsternis zu gewinnen drohen.

- Sailor Uranus und Neptun - zwei absolut faszinierende Charaktere, die nur teilweise mit Bunny und Co. ein Bündnis schließen, und gar nie richtig Freunde werden. Die beiden bleiben immer auf Distanz - und manchmal spielen sie auch gegen Sailor Moon und ihre Crew. Ich kann mich vage erinnern, wie super ich es fand, dass diese Figuren so vieldeutig geblieben sind - moralisch grau. In gewisser Weise handelt es sich um dunkle Abbilder von Bunnys Team, stellen einen Pfad dar, den Bunny selber nicht bestreitet - toll.

- Der Zeppelin: so schön. Was er wohl bedeuten mag?

... comment