Sonntag, 23. Februar 2020
Wenn du am Boden bist, musst du dein Leben aufräumen
Heute ist mir was passiert, das hatte ich glaube ich noch nie.
Eine Depri-Schub.
Eigentlich hätte ich heute drei Dinge tun wollen. Zu Mittag bei einem Networking-Treffen dabei sein (wo auch ein Mädel gewesen wäre das date-relevant ist), am Nachmittag D&D und am Abend war ich bei einer Geburtstagsparty einer Arbeitskollegin eingeladen. Eigentlich ein richtiger Highlight-Tag. Genau die Art von Tage, die ich mir immer vornehme zu verleben.

Aber heute in der Früh wollte ich nicht aufstehen. Wollte mich einfach nur verkriechen. Nachdem ich am Vortag aus Frust 6 Red Bull gekauft hatte, goss ich mir gleich morgens ein paar ein. Und dann legte ich mich ins Bett und sagte alles ab und weinte. Ich kann da einfach jetzt nicht flirten, nicht rollenspielen, und auch nicht meinen Arbeitskollegen unter die Augen treten, während all meine Gedanken darum kreisen, wie sehr mich mein Versagen mitnimmt. Und noch schlimmer, als zu Hause miesepetrig rumzulungern, wäre gewesen, miesepetrig über 12 Stunden außer Haus zu sein.

Ich verbrachte den Tag sinnlos mit Videos schauen, rumjammern und zocken. So ein richtig verschandelter Tag. Aber es half, ich konnte an was anderes denken.

Etwa um 11 kam die Mutter meines Mitbewohners auf Besuch. Mein Mitbewohner war nicht. Aus schlechtem Gewissen begann ich, mein Zimmer und auch ein bisschen die Küche aufzuräumen. Aber das war natürlich nicht genug. Schnell fing ich mir eine große Schelte an, wie dreckig es bei uns ist. Und wie schon bei der Arbeit muss ich dem negativen Feedback leider recht geben.

Aber dann ist was Wunderbares passiert. Ich hab weiter aufgeräumt, auch mit ein paar Putztipps von ihr. Und ich fühlte mich gut dabei, endlich mein Zimmer wieder halbwegs sauber zu haben.

Wenn ich am Montag neu durchstarten möchte, dann hilft vielleicht auch eine Änderung meines Lebensstils. Saubereres Zimmer, mehr Hygiene. Ich kaufe mir nach vielen Jahren endlich wieder ein Hautreinigungsmittel (nachdem ich den Kampf gegen die Akne vor vielen Jahren aufgegeben hatte). Ich werde mir Orangensaft kaufen und den öfter trinken - das kostet dann 15 Euro mehr pro Monat, aber ich bekomme mehr Vitamine und kann dadurch besser Kraft schöpfen. Ich werde mich rasieren gleich morgen früh, und nächste Woche zum Friseur gehen und mit neuer Optik glänzen. Ich kauf mir wieder einen Pyjama, in dem ich mich wohl fühle, und bei dem die Hose nicht extremst ausgeleiert ist.

Ich werde kämpfen. In der Arbeit und außerhalb. Denn jetzt geht's um alles.

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