Samstag, 9. November 2019
DRUCK macht mir DRUCK
Gerade die ersten Folgen von DRUCK gesehen und bin ziemlich geflasht. Suchterregend. Und so High School-Geschichten sind eh genau mein Ding.

Die Serie macht Spaß zu schauen, aber vor allem macht sie mich eifersüchtig. Wie sehr ich mich danach sehne, meine Jugend so gelebt zu haben. Stattdessen ging es bei mir ums Mädels-Beschauen aus der Ferne, aus Zocken, aus Einsamkeit. Ich war ein Zaungast meines eigenen Lebens.

Noch mehr schmerzt es mich zu sehen, dass ich das in gewisser Weise immer noch bin. Ich hab zur Zeit echt viel zu tun und fühle mich trotzdem verdammt einsam. Ich sehne mich so sehr nach einer Clique, zu der ich zugehörig wäre. Mit der ich an Wochenenden regelmäßig ausgehen würde und die Nächte durchtanzen könnte. Aber ich sehe hier keine Clique, der ich Teil von sein könnte.

Stattdessen frage ich jede Woche ein paar einzelne Leute, ob wir was gemeinsam machen wollen, und bekomme immer nur ausweichende Antworten (hab schon was vor, kann nicht) zu hören. Und von sich aus lädt mich niemand ein. Warum bin ich so unbeliebt? Das macht mir wirklich sehr, sehr zu schaffen. Ich bin doch ein heiteres Gemüt, bin lustig, bin abenteuerlustig, bin doch spaßig. Oder nicht?
Oder nicht?

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Dienstag, 5. November 2019
Jobs Jobs Jobs
Mega-Jobangebot bekommen und ablehnen müssen, weil ich schon einen Mega-Job habe. Glücklich! Bisschen traurig, dass ich das mit niemandem teilen kann, aber mei.

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Donnerstag, 31. Oktober 2019
Chefinnen und Frösche
Habe geträumt - zuerst war ich von der Arbeit todmüde nach Hause gekommen, aber ich war irgendwo unterquartiert und sank todmüde auf die Matratze in einem Wohnzimmer, das mir fremd ist. Meine Chefin war da und wollte mit mir reden, aber ich stellte mich schlafen.

Schnitt

Ich war im Zug und wollte wohl mit irgendwem ausgehen in Hopfgarten. Ich war gemeinsam mit einem Freund aus meiner Heimatstadt unterwegs (A.H.), wir kamen an, aber dann schaute ich auf die Uhr - und es war nicht wie von mir gehofft fast Mitternacht, sondern erst spät am Nachmittag. Ich lachte gackernd über meine eigene Dummheit.

Schnitt

Ich war bei mir zu Hause in Österreich und wollte eigentlich eine Krimi-Serie auf DVD schauen (warum auch immer), aber dann kamen meine derzeitigen drei Chefinnen wie selbstverständlich herein, setzten sich dazu und schalteten um auf eine Art Hip Hop Preisverleihung. Sie setzten sich so hin, dass ich kaum noch Platz hatte. Zuerst war es so, dass ich mein Bein am Bein einer Chefin abstützen musste - als ich es aber ansprach, dass ich wegen Platzmangels nicht anders konnte, machte sie mir deutlich, dass ihr mein Bein da nicht so recht war. Wir setzten uns um - jetzt war es aber so, dass ich mich breitbeinig hinsetzte und eine andere Chefin sich genau zwischen meine Beine setzte und so Körperkontakt herstellte. Sie aß einen dicken Eisbecher und erklärte, dass sie diesen esse, weil sie kein Baby habe. Die anderen zwei Frauen bemitleideten sie. Ich überlegte zu sagen, ob sie das Eis verdiene, aber behielt es (zum Glück) für mich. (Dass sie verdienen würde, dass sie kein Kind bekäme, kam mir gar nicht in den Sinn - diese Bedeutung des "Eis verdienens" kam mir jetzt nur erst beim Aufschreiben in den Sinn).

Meine Chefin bekam einen Anruf - es war ein junger Mann aus Innsbruck, den ich kenne, und ich war ganz schön erstaunt von dem Zufall, dass die beiden sich kennen. Er war aber wohl für eine Choreographie zuständig, die unsere Firma bei einem Auftritt benötigt, und für die ich scheinbar eingestellt war. Er fragte mich per Telefon, wie hoch ich mein Bein heben kann, und ich testete es aus - und wahnsinnigerweise konnte ich es im Stehen komplett gerade nach oben strecken - wow, ich war ein fantastischer Ballett-Tänzer geworden.

Nach dem Anruf bat mich die Oberchefin wie selbstverständlich, die Würstchen aus der Küche zu holen. Ich ging zur Küche und entdeckte sowohl in der Mikrowelle als auch auf dem Herd Würstchen und wusste nicht, welche ich meinte. Außerdem beschlich mich der Verdacht, dass ich nicht allein hier war. Ich sah draußen nach - und sah dabei zuerst einen Kuchen auf dem Boden liegen, von dem ich wusste, dass ihn meine Mutter gemacht hatte - und meine Cheffin hatte vorhin auch gesagt, dass sie Kuchen wolle. Aber nicht den, denn der Kuchen war abgelaufen, wusste ich - trotzdem merkwürdig, dass der da lag.

Allerdings nicht so merkwürdig wie die vielen toten Frösche, die ich überall auf dem Boden in unserem Garten liegen sah. Und darüber krabbelten gleich mehrere faustdicke Spinnen. Und überall war so ein ekliger Schleim, von dem ich nicht wusste, was er war. Was war passiert? Wo war meine Mutter, meine Familie?

Dann bin ich aufgewacht.

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Dienstag, 29. Oktober 2019
Aus dem Tieger wird was
Wenn man den ehemaligen Chef um Feedback fragt und stattdessen eine Freundschaftsanfrage auf Facebook bekommt... gutes Omen.

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Samstag, 26. Oktober 2019
Der Mitbewohner
Vor einigen Wochen bin ich umgezogen. Obwohl ich jetzt ganz gut verdiene (und eh nicht weiß, wohin mit dem ganzen Geld), habe ich mir eine ganz billige WG gesucht - 250 Euronen berappe ich da lediglich monatlich für die Unterkunft.

Einen Mitbewohner habe ich, den ich von der Wohnungsannounce ganz nett gefunden habe. Gleich alt wie ich, Programmierer - vielleicht sehr ähnlich wie ich? Bei der Wohnungsbesichtigung haben wir uns gut verstanden, und so hat er mich als seinen WG-Mitbewohner aufgenommen.

Sagen wir es mal so: die Honeymoon-Phase ist vorbei. Mein Mitbewohner ist ein Incel.

Das Wort verwende ich nicht so gerne, hat man mich doch auch schon mal als solcher bezeichnet. In der Tat erfülle ich einige der Merkmale von Incels - ich bin unfreiwillig keusch, bin bisschen ein Stubenhocker, bin vom Wesen her ein Mathematiker, bin Zyniker, und das Nicht-Gewollt-Werden von der Frau meiner Träume ist mein definierendes Charakter-Element.

Ich bin trotzdem davon überzeugt, kein Incel zu sein, weil ich glaube ich einigermaßen gut mit meiner Situation umgehe. Ich gebe nicht Frauen oder einer ungerechten Gesellschaft die Schuld, sondern suche die immerzu bei mir selbst. Ich versuche ständig, mich zu verbessern. Ich versuche das Leben locker zu nehmen. Ich bin mir meiner Privilegien in vielerlei Hinsicht bewusst. Und ich nehme mein Schicksal in meine eigenen Hände.

Nicht so mein Mitbewohner. Dem wurde vor eineinhalb Jahren das Herz gebrochen - seine erste Freundin ist nach einer 4monatigen Beziehung fremdgegangen. Seither ist er depressiv. Armer Kerl - aber andererseits ist er auch Architekt seines eigenen Untergangs. Im Gegensatz zu mir hat er dafür jedoch keinerlei Einsicht.

In seinem Liebeskummer hat er sich nämlich in jede Menge Liebeskummer-Ratgeber gestürzt. Und die gibt er mir jetzt immer wieder zum Besten. Nach seinem ersten längeren Vortrag hab ich mir mal die Wikipedia-Definition von Incel angeschaut - und dabei festgestellt, dass er aber auch gar keinen Aspekt auslässt, der als toxisch beschrieben wird.

Frauen sind hypergam. Die 80/20-Theorie. Ständig redet er von red pill und blue pill, und dass er jetzt endlich klar sieht, wie beta er sich damals verhalten habe. Frauen sind die Entscheidungsträger bei der Partnerwahl, und es ist ja so unfair, dass sich niemand für ihn interessiert (wahrscheinlich, weil die meisten Frauen so oberflächlich sind). Bei der Arbeit hat er immer super Ideen, aber niemand hört auf ihn - voll gemein von denen. Gleichberechtigung bei Frauen gibt es längst - Frauen sind selber Schuld für die Einkommensschere.

Er wird manchmal impulsiv wütend. Jeden Tag jammert er rum, wie sehr er sich eine Freundin wünscht, die für ihn da wäre. Er ist unordentlich, hat einen ordentlichen Buckel, ein ganz schönes Bäuchlein, ungesunde Haut und lebt ungesund - aber alles zu aufwendig, um es zu ändern. Dass ihn all diese Attribute unattraktiv machen, scheint er nicht zu begreifen. Vor allem das Jammern nervt mich.

Gestern hat er mir sogar erzählt, dass er mal mit einer Frau im Bett war, die ihm im Nachhinein vorgeworfen hat, es ausgenützt zu haben, wie betrunken sie war. Da haben bei mir alle Alarmglocken geschrillt. Ihm ist das aufgefallen, also hat er versucht mich zu beruhigen - sie haben davor stundenlang bei ihr zu Hause rumgemacht, er habe vorgeschlagen schlafen zu gehen, sie wollte Sex. Dass sie am nächsten Tag die Sache anders sah, machte sie für ihn zu einer verrückten Frau. Ich habe nur erwähnt, dass man das ernst nehmen muss, wenn eine Frau sich verletzt fühlt. Ich kenne nur seine Version der Geschichte, und ich gebe ihm den benefit of the doubt - so wie er es erklärt hat, sehe ich kein Verbrechen vorliegen. Trotzdem - es passt einfach zu gut in sein restliches Schema.

Ich werde nicht versuchen ihn zu läutern. Ich versuche schon, ihm ein paar positive Impulse zu geben - etwa, dass jede Frau selber entscheiden kann, wen sie vögeln möchte, und dass Frauen nicht nur triebgesteuert sind. Oder dass man lernen muss, seine Ideen auch gut zu präsentieren - und vielleicht sind auch seine Ideen nicht ganz so genial, wie er das selber glaubt. Oder dass man sich schon selbst verbessern sollte, wenn man sich bessere Chancen beim anderen Geschlecht geben will.

Manchmal gehen mir ein bisschen die Argumente aus, ich bin nur so semi-Feminist, wie die ganze nature-vs-nurture-Thematik jetzt wissenschaftlich tatsächlich aussieht weiß ich ehrlich gesagt nicht. Dass die Dating-Welt bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich aussieht, das kann ich nicht leugnen. Und dass oberflächliche Eigenschaften schon auch wichtig sind für das Ringen um Aufmerksamkeit bei Frauen - das kann ich nicht abstreiten, und da muss ich mich selber ja erstmal auf Vordermann bringen. Aber wenigstens heul ich nicht ständig rum. Okay, ab und zu in meinem Tagebuch, aber ich finde ich tue es in gesunden Maßen.

Trotzdem werde ich mich mit meinem Mitbewohner abgeben. Da tritt meine mad-scientist-Seite meiner Persönlichkeit zu Tage: Ich will ihn studieren. Ich will sehen, wie sich seine Frauenfeindlichkeit auf subtile Weise immer wieder äußert, wie sie immer wieder aus ihm hervorbricht. Ich will schauen, wie ich sie eindämmen kann und wie es mir unmöglich ist. Ich will seine Sicht der Dinge besser verstehen lernen.

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Freitag, 25. Oktober 2019
Sie hat geträumt
Auriel hat geschrieben, sie hat davon geträumt, dass wir uns küssen. Das ist total schön, das macht mich wirklich glücklich.

Aber dieses Jahr hat sie "keine Zeit" mehr, sich wieder mit mir zu treffen. Das ist nicht so schön, das verwirrt mich.

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Sonntag, 20. Oktober 2019
Rien ne va plus
Nachdem ich ja den Phönix - die Frau mit den feurroten Haaren - im August aus den Augen verlor, dachte ich mir, ich gebe dem eine Chance. Ich meldete mich dieses Studi-Semester beim selben Anfängerkurs Ballett, am selben Wochentag zur selben Zeit beim selben Ballett-Lehrer, an. Vielleicht kommt sie wieder. Die Chance ist klein - aber wenn, dann da.

Sie kam nicht.
Aber einige andere hübsche Mädels da.
Wird leider bisschen schwierig, weil ich jedes mal erst genau zur vollen Stunde ankomme, weil die Busverbindung so knapp ist.
Vielleicht aber nach den Stunden, oder wie auch immer.

Wie immer gilt: Mal sehen was passiert.

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