... newer stories
Samstag, 18. April 2020
Warum ich keine Altersvorsorge habe
herztieger, 01:31h
Ich habe nicht vor, so lang zu leben.
Und das weiß ich schon seit vielen Jahren.
Und das weiß ich schon seit vielen Jahren.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 14. April 2020
Trunk
herztieger, 15:05h
Mit Auriel schreibe ich natürlich auch.
Gestern haben wir gemeinsam getrunken.
Ich hab ihr Komplimente gemacht.
Sie ist so hübsch.
Gestern haben wir gemeinsam getrunken.
Ich hab ihr Komplimente gemacht.
Sie ist so hübsch.
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 13. April 2020
Longing makes the heart grow fonder
herztieger, 01:49h
Die 55-jährige lesbische Frau, die ich fortan Carmen nennen werde, hat gefragt, wann wir uns wiedersehen.
Ich hab im Internet nachgesehen, was die Ausgangsbeschrenkungen in der Stadt besagen.
Sie besagen, dass ich sie nicht sehen darf.
Ich würd sie so gern sehen und schauen, was passiert.
Aber stattdessen hab ich ihr geschrieben, dass es nicht geht. Ich könnte nicht gut damit leben, falls ich ihr den Virus einschleppe.
Macht die Krise mich noch etwa zu einem von den Guten?
...
Ich schlug ihr vor, wir sehen uns in 10 Tagen.
Ich hab im Internet nachgesehen, was die Ausgangsbeschrenkungen in der Stadt besagen.
Sie besagen, dass ich sie nicht sehen darf.
Ich würd sie so gern sehen und schauen, was passiert.
Aber stattdessen hab ich ihr geschrieben, dass es nicht geht. Ich könnte nicht gut damit leben, falls ich ihr den Virus einschleppe.
Macht die Krise mich noch etwa zu einem von den Guten?
...
Ich schlug ihr vor, wir sehen uns in 10 Tagen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 10. April 2020
Man muss es sagen, damit es real wird
herztieger, 12:59h
Gestern Nacht hat mich meine betrunkene Ex angeschrieben, und nach kurzem Hin- und Her darüber, wie es ist in der Quarantäne zu leben, gab sie zu: Ihr fehlt das Schmusen. Ich nützte die Chance, um zuzugeben: mir auch.
Und mir wurde bewusst, was mein größter Fehler ist: Weil ich nie offen sage, was ich will. Weil ich es immer poetischer finde, wenn es im Subtext bleibt. Das bin ich, das ist meine Art. Aber wie hat duda mal gesagt, das werde ich nie vergessen: Scheiß auf deine Art.
Und mir wurde bewusst, was mein größter Fehler ist: Weil ich nie offen sage, was ich will. Weil ich es immer poetischer finde, wenn es im Subtext bleibt. Das bin ich, das ist meine Art. Aber wie hat duda mal gesagt, das werde ich nie vergessen: Scheiß auf deine Art.
... link (0 Kommentare) ... comment
Geplatzt
herztieger, 02:25h
Eigentlich sollte ich es jetzt herbeisehnen, wie Auriel mich Anfang Mai besuchen würde. Wir hatten schon ausgemacht, ich würde bei ihr im Hotel schlafen... ich glaube, ich hätte mich richtig in sie verlieben können. Und wenn nicht, dann hätte ich zumindest mit ihr meine Fetische ausleben können.
Jetzt geht das alles nicht. Jetzt bleibe ich stattdessen allein.
Jetzt geht das alles nicht. Jetzt bleibe ich stattdessen allein.
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 5. April 2020
Sunset before a new world
herztieger, 21:54h
... link (0 Kommentare) ... comment
Loser sind einsam
herztieger, 16:03h
Es macht mir zu schaffen, dass ich nie gelernt habe, wie man eine Frau rumkriegt. In unserer Gesellschaft wird es als normal angesehen, dass man ab und zu auch mal unkompliziert Sex haben kann, oder auch nur mal sich in ner Bar kennen lernt und sich dann nach wenigen Stunden küsst. Ich will das können, ich will in dieser Rolle sein. Aber irgendwie bin ich dafür einfach nicht gut genug. Ich glaube es ist ein Sammelsurium von Gründen - ich bin schüchtern und will keiner Frau auf den Schlips treten, ich geb mir bei meinem Aussehen nicht genug Mühe, ich geh zu selten aus, ich bin geeky und hab viele Solo-Hobbies, ich bin egoistisch, und ich halte es für ein sexistisches Relikt der Vergangenheit, dass sich der Mann um die Frau bemühen muss, und setzte stattdessen darauf, dass es einfach stimmen muss und jeder dafür nicht so viel beitragen muss.
Und jetzt die Gewissheit, dass ich all das aufgrund des Viruses auch in den nächsten Monaten oder vielleicht Jahren nicht ändern kann, das macht mich gerade richtig fertig. Bislang konnte ich das verdrängen und mich durch meine Arbeit definieren - aber weil ich bei der auch gerade ein Loser bin, habe ich aktuell das Gefühl, einfach nichts wert zu sein.
Und jetzt die Gewissheit, dass ich all das aufgrund des Viruses auch in den nächsten Monaten oder vielleicht Jahren nicht ändern kann, das macht mich gerade richtig fertig. Bislang konnte ich das verdrängen und mich durch meine Arbeit definieren - aber weil ich bei der auch gerade ein Loser bin, habe ich aktuell das Gefühl, einfach nichts wert zu sein.
... link (1 Kommentar) ... comment
Samstag, 4. April 2020
Angesicht
herztieger, 01:33h
Auriel hat mich überredet, online ihrer Rollenspielgruppe beizutreten. Zuerst dachte ich mir, na gut, aber als ich mit ihr meinen Charakter erstellen wollte, hatte sie ihre Webcam an, und sie nach so langer Zeit - zumindest virtuell - zu sehen hat was mit mir gemacht. Mein Herz klopfte plötzlich schneller. Sah sie immer schon so toll aus und mir fällt das erst jetzt so auf? Oder hat sie sich optisch stark verändert, durch den Verlust von Pfunden und dem Weggeben ihrer Brille? Aber nein, auch ihre Stimme kommt mir auf einmal besonders vor... hat die eine süße Stimme! Und erstmals kann ich mir was Längerfristiges zwischen uns vorstellen. Zu dumm, dass die Pandemie uns dazwischenfunkt.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 31. März 2020
In Tagen wie diesen
herztieger, 18:54h
Im Zuge der Virus-Pandemie hat sich meine Einstellung gegenüber meiner Performance bei der Arbeit grundlegend geändert.
Davor hab ich alle zwei Tage geweint, weil ich so verdammt schlecht performte.
Als mir nach und nach die Tragweite der Pandemie klar wurde, verlor mein geknicktes Selbstvertrauen und mein zerstörtes Ego mehr und mehr an Bedeutung. Zuerst war ich noch froh, dass ich den Ausbruch des Virus als Vorwand nutzen könnte, damit mich meine Eltern nicht hier in Berlin besuchen müssen. Aber im Zuge der Sorge um das Wohlergehen meiner Eltern und der aufkommenden Ungewissheit, ob ich meine Eltern je wiedersehen werde, und auch in Anbetrachten dessen, wie episch das derzeitige Geschehen ist, hat meine Karriere - das, was mir am allerwichtigsten im Leben war - deutlich an Bedeutung verloren.
Zuerst war ich knapp davor, meine Chefin zu bitten, mich zu kündigen, damit ich zurück zu meiner Familie kann. Das hätte ich auch getan, wenn man nicht einen Tag vor meiner geplanten Ausreise den Bahnverkehr nach Hause gestoppt und meine Heimat unter Quarantäne gestellt hätte. Damit war ich mir nicht mehr sicher, ob ich so überhaupt noch nach Hause käme oder ob ich auf dem Versuch, das zu tun, mir nicht den Virus einfange.
Ich bin geblieben. Wenige Tage später, als mir langsam dämmerte, wie lange dieser Virus unser Leben beeinträchtigen wurde, hat sich meine Einstellung wieder verändert. Mir wurde bewusst, dass meine vor einem Monat noch so florierende Branche plötzlich vor dem Nichts steht. Sobald ich meinen derzeitigen Job verliere, ist meine Karriere vorerst vorbei: Drehen ist so gut wie unmöglich, die Produktionsfirmen gehen pleite, und selbst wenn dann wieder langsam mit dem Drehen angefangen werden kann, werden die Veteranen und die richtig guten Autoren ihre Jobs finden. Aber für mich, einen Nachwuchsautoren von mittelprächtigem Talent? Es wird einfach nicht genügend Jobs geben. Die Blase ist geplatzt. Und ich werde außen vor bleiben.
Gerade bin ich noch in einer priviligierten Position. Mal wieder. Ich hatte mal wieder Glück: Ich habe noch Arbeit. Mein Vertrag geht noch 2 Monate. Es wird die letzte Autorenarbeit sein, die ich für lange Zeit haben werde, weil die Nachfrage gegen null geht.
Meine einzige Chance ist es, an diesem Job festzuhalten. Und obwohl es jetzt also um noch mehr geht als jemals zuvor, komm ich viel besser mit dem Druck klar. Weil es wichtigeres gibt als meine fucking Karriere. Das Leben meiner Eltern und die Gesundheit unserer Gesellschaft steht auf dem Spiel.
Davor hab ich alle zwei Tage geweint, weil ich so verdammt schlecht performte.
Als mir nach und nach die Tragweite der Pandemie klar wurde, verlor mein geknicktes Selbstvertrauen und mein zerstörtes Ego mehr und mehr an Bedeutung. Zuerst war ich noch froh, dass ich den Ausbruch des Virus als Vorwand nutzen könnte, damit mich meine Eltern nicht hier in Berlin besuchen müssen. Aber im Zuge der Sorge um das Wohlergehen meiner Eltern und der aufkommenden Ungewissheit, ob ich meine Eltern je wiedersehen werde, und auch in Anbetrachten dessen, wie episch das derzeitige Geschehen ist, hat meine Karriere - das, was mir am allerwichtigsten im Leben war - deutlich an Bedeutung verloren.
Zuerst war ich knapp davor, meine Chefin zu bitten, mich zu kündigen, damit ich zurück zu meiner Familie kann. Das hätte ich auch getan, wenn man nicht einen Tag vor meiner geplanten Ausreise den Bahnverkehr nach Hause gestoppt und meine Heimat unter Quarantäne gestellt hätte. Damit war ich mir nicht mehr sicher, ob ich so überhaupt noch nach Hause käme oder ob ich auf dem Versuch, das zu tun, mir nicht den Virus einfange.
Ich bin geblieben. Wenige Tage später, als mir langsam dämmerte, wie lange dieser Virus unser Leben beeinträchtigen wurde, hat sich meine Einstellung wieder verändert. Mir wurde bewusst, dass meine vor einem Monat noch so florierende Branche plötzlich vor dem Nichts steht. Sobald ich meinen derzeitigen Job verliere, ist meine Karriere vorerst vorbei: Drehen ist so gut wie unmöglich, die Produktionsfirmen gehen pleite, und selbst wenn dann wieder langsam mit dem Drehen angefangen werden kann, werden die Veteranen und die richtig guten Autoren ihre Jobs finden. Aber für mich, einen Nachwuchsautoren von mittelprächtigem Talent? Es wird einfach nicht genügend Jobs geben. Die Blase ist geplatzt. Und ich werde außen vor bleiben.
Gerade bin ich noch in einer priviligierten Position. Mal wieder. Ich hatte mal wieder Glück: Ich habe noch Arbeit. Mein Vertrag geht noch 2 Monate. Es wird die letzte Autorenarbeit sein, die ich für lange Zeit haben werde, weil die Nachfrage gegen null geht.
Meine einzige Chance ist es, an diesem Job festzuhalten. Und obwohl es jetzt also um noch mehr geht als jemals zuvor, komm ich viel besser mit dem Druck klar. Weil es wichtigeres gibt als meine fucking Karriere. Das Leben meiner Eltern und die Gesundheit unserer Gesellschaft steht auf dem Spiel.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories