Melancholie unter Palmen

Heute habe ich die 2. Staffel von Bojack Horseman fertig geschaut. Während Staffel 1 lediglich recht nett war, ist die Folgestaffel große Kunst.

Ich glaube, ich habe mich in die Serie verliebt, weil ich mich in Bojack selber sehe, speziell seine Suche nach dem Glück. Ich sabotiere mich zum Glück deutlich weniger, und ich befinde mich in einem gänzlich anderen Lebensabschnitt, und ich bin auch nicht depressiv - und trotzdem identifiziere ich mich mit dem titelgebenden Protagonisten wie mit selten einer Figur zuvor.

Diese Suche nach dem Glücklichsein - vielleicht liegt sie das Herz einer jeden großartigen Geschichte. Und zwar nicht nur die Reise von A nach B, sondern vor allem die Erkundung, wohin sie denn gehen soll.

It pains me so much having to be the spectator in the game of Hollywood. My colleagues are trying their hardest to get into the industry; I have to watch from the sidelines.

That amazing feeling when somebody you don't know likes your comment... :-)

Habe an einem klassischen Wiener Ball teilgenommen, weil warum nicht?

Wahnsinn, wie geil die Kleider waren. Zum endlos Schwärmen.

Doof, dass ich nicht sehr gut tanzen kann. Aber auf einen Tanzkurs hab ich auch nicht Lust.

Aber so ein bisschen Walzer tanzen, das ist schon schön.

Sexy Bilder von der Ex-Freundin... von wegen "über mich hinweg" haha!

10 Tage Festival in einer ganzen Stadt.
Jeden Abend betrank ich mich hemmungslos. Ich war noch nie so lange betrunken. Und ich habe ein neues Limit erreicht: Ich kann jetzt 4,5 Biere trinken, bevor ich sturzbetrunken bin.

Es ist ein ganz eigenes Lebensgefühl in dieser Stadt in dieser Zeit. Ausnahmezustand - alle wollen Party machen, ohne aber irgendjemanden auszugrenzen. Alle tanzen miteinander, teilen ihre Biere miteinander, werfen ihre bunten Perlenketten einander um die Hälser.

Was für eine unvergessliche Zeit.

Ich schaue mir diesen doofen Horrorfilm mit diesem Mädchen an, und wir kuscheln ein wenig, und ich denke mir: Warum mache ich das bloß? Sie ist mir eigentlich zu langweilig, ich teile wenige ihrer Hobbies, und ich bin überhaupt nicht in sie verliebt.

Ich mache es für die Geschichte - irgendwie wäre es eine Verschwendung, wenn ich die Chance ausließe, dieses Mädchen um den Finger zu wickeln. Ich will doch mit möglichst vielen Frauen schlafen, um Lebenserfahrung zu gewinnen. Und natürlich auch des Spaßes und der Herausforderung wegen. Nicht zuletzt muss ich das Flirten gut beherrschen, wenn ich je wieder mich verlieben sollte.

Aber irgendwie habe ich nur halb Bock, wenn ich keinen one night stand haben kann - da ist mir der ganze Zirkus zu viel Arbeit. Obwohl ich die Übung gut gebrauchen konnte: irgendwie schaffte ich es nicht, das Mädel auch nur zu küssen. Ich bin doof: Wie soll ich denn dann im Ernstfall für so eine Situation bereit sein?

6 Monate in Los Angeles, und immer noch keine Freundin in Sicht.

Einerseits hätte ich auch keine Zeit für eine Freundin, weil ich um 9 in der Früh arbeiten beginne und um Mitternacht oder später aufhöre (mit Pausen natürlich). Ich fände es eine Verschwendung meiner Zeit, mit ihr einen gechillten Netflix-Abend zu machen (was ich vor einem Jahr noch die ganze Zeit tat!), mit ihr durch einen Park zu spazieren und so weiter.

Aber das ist nicht der wahre Grund, warum ich keine Freundin habe, weil ich ja trotzdem irgendwie auf der Suche bin. Der wahre Grund ist, dass ich es nicht dringend genug will, um mich gegen die große Konkurrenz durchsetzen zu können. Meine Arbeitskollegin hat mir vor 2 Monaten ein Blind Date vorgeschlagen - ich hab es nie angenommen. Auf Tinder hab ich 6 Matches, die ich nie angeschrieben habe - ich bin nicht gut im chat-flirten, und da wär es mir zu viel Aufwand mit zu geringen Erfolgschancen, da alle Mädels anzuschreiben.

Heute habe ich bei einem Geburtstagsessen, bei dem ich kurz vorbeischaute, ein paar echt süß aussehende Mädels gesehen, und dachte mir: Spinn, sind die süß, man würde ich gerne mit denen flirten! Aber erstens setzte dann sofort wieder meine merkwürdige feministische Ader ein (die werden eh die ganze Zeit angeflirtet - erspar ich ihnen das lieber mal), andererseits... ach, ne Beziehung, ein Techtelmechtel und sogar ein Date sind mir einfach zu viel Arbeit. Und kostet mir auch zu viel Geld.

Ich will den Erfolg ohne die Arbeit, und noch dazu einen ganz speziellen Erfolg ohne große Verpflichtungen. Und das geht nun mal nicht, das Leben ist kein Wunschkonzert. Wer nicht die nötige Arbeit investiert, wird nicht belohnt - und deshalb bleibe ich allein.

Allein sein macht mich nicht glücklich, aber alles andere ist mir zu aufwendig.

Ich sehe die Geburtstagsparty-Fotos meiner Arbeitskollegin auf Facebook und denke mir: Eigentlich bin ich neidisch. Eigentlich würde ich auch gerne Freunde haben.

Auch hätte ich gerne Bilder, die mir in Zukunft bescheinigen, dass ich glücklich war. Aber ich habe so gut wie keine Fotos, weil niemand welche schießt und ich Selfies nicht gerne mag. Ich bin einsam, und meine Fotolosigkeit ist Zeugnis davon.

Aber dann fällt mir wieder ein, dass ich keine Zeit für Freunde habe, weil alles, was für mich zählt, die Arbeit ist. Außerdem bin ich nun mal ein einsamer Wolf, Freunde sind mir nicht so wichtig.

Mit jedem Tag klinge ich zünischer, fühle ich mich zynischer. Das macht mich traurig, ohne dass ich etwas daran ändern will.