Sonntag, 29. Oktober 2017
Depression
Es geht mir nicht gut.
Habe das Gefühl, schlecht zu sein in allem, was ich tue.
Glaube, ich bin oder werde depressiv.

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Samstag, 28. Oktober 2017
Druck
Ich habe es einfach nie gelernt, gut unter Druck zu arbeiten. Ich befürchte, das wohl auch nie mehr zu lernen.
Das ist ein Dolch für mein Selbstbewusstsein und für meine Karriere.

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Sonntag, 22. Oktober 2017
#MeToo
Ich auch.

Aber abseits von diesem anonymen Blogeintrag gebe ich das ganz bewusst nicht zu. Aber nicht aus Scham - ich kann sowas ganz emotionslos sagen. Ich habe einen anderen Grund, das geheim zu halten. Lasst es mich erklären.

Ich wurde zweimal in meinem Leben sexuell belästigt. Das erste mal weiß ich nicht mehr genau - irgendwer fasste mir an den Schritt. In nem Club, glaube ich - aber ich weiß, dass es passiert ist. Das zweite mal war bei einem Filmfestival vor einem Jahr, bei dessen Aftershowparty mir unvermittelt ein fremder Typ an den Schritt gefasst hatte. Das hat mich zuerst 10 Minuten lang ganz schön verstört - naja, eigentlich mehr verwundert. Verwundert ob des Zwecks und der Dreistigkeit, das mitten in der Bar zu tun. Dann den restlichen Abend ein bisschen gestört. Und dann nie mehr.

Es war einfach nicht schlimm. No big deal. Für mich.

Ich will nicht die Themen Sexismus oder sexuelle Gewalt/Belästigung verharmlosen, indem ich das sage oder gar verallgemeinern würde. Und natürlich ist das für Frauen anders, weil sie solch Erfahrungen wohl monatlich machen, und nicht zweimal im Leben. Und weil für Frauen da viel eher ein Gefahrenelement vorhanden ist. Für viele ist sicher jeder einzelne Akt der sexuellen Belästigung schrecklich sein - für mich halt nicht.

Keine Angst, ich bin empathisch genug, um nicht daraus zu schließen, dass ich meinerseits durch diese Einstellung jetzt einen Freibrief hätte für sexuelle Belästigung - im Gegenteil, ich bin super ängstlich bei jeder versehentlichen Berührung (z.B. in der engen U-Bahn) als Belästigender in Erscheinung zu treten.

Trotzdem entsteht sofort der falsche Eindruck, wenn ich mich hinstelle und sage: "Hey, ich fand die sexuelle Belästigung an mir nicht schlimm." Es ist davon auszugehen, dass das verharmlosend klingt - vor allem aus der Zunge eines Mannes.

Jetzt könnte ich auch #MeToo verwenden und meine Einstellung zu meinem eigenen Fall geheim halten. Aber das fühlt sich nicht richtig an, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen und dann über die Umstände zu lügen.

Ich habe nicht das Gefühl, eine verwerfliche Meinung zu besitzen, solange ich meine "no big deal"-Mentalität ausschließlich auf die Vorfälle an mir anwende. Das ist allerdings keine unbedingt gesellschaftlich anerkannte Meinung, und gerade in diesen Wochen etwas, das niemand gerne hört. Deshalb vertraue ich das nur dir, lieber Leser an. Und meine Mitmenschen wissen von nichts. Ein beruhigendes Gefühl.

Ist die Ironie dessen nicht wunderschön?

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Dienstag, 17. Oktober 2017
Divide
Meist finde ich irgendwo ein Lied, das mir gefällt, und dann höre ich wochenlang nur das.
Aber immer, wenn Odesza ein neues Album rausbringen, finde ich da mindestens 3 Lieder, die ich gemeinsam rotieren lasse.



Derzeit höre ich dieses Lied, "Divide", häufig auf dem Weg von und zur Arbeit. Beim Spazieren durch den Park kann ich dann gar nicht anders, als im Gehen zu tanzen. Die Leute schauen natürlich dämlich, aber es fühlt sich einfach zu geil an, als dass ich es lassen könnte.

Was für ne Band, was für Gefühle.

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Montag, 16. Oktober 2017
Nur ein Brettspielabend
Der erste Brettspielabend in Berlin war spannend.
Brettspielen war ja ganz lustig, aber das Zwischchenmenschliche war sehr interessant.

Gastgeberin war das Mädchen, das wir mal Duda nennen. Duda ist jene Frau, mit der ich ca. 2007-2010 parallel Online-Tagebuch geschrieben hatte. Ich kannte sie damals wohl ganz gut, und Duda ist wahrscheinlich der Mensch, der am zweitmeisten über mich weiß und mich kennt (wobei das meiste wahrscheinlich schon wieder vergessen wurde, ist ja schon lange her - ich weiß auch nur noch fragmentarisch über sie Bescheid).

Super spannend: Duda ist neben Faulit die einzige Person, die ich je im echten Leben kennen gelernt habe, der ich den Link zu diesem Blog gegeben habe. Sie meinte, sie bloggt nicht mehr, und liest auch keine Blogs mehr. Heißt das, sie liest hier mit oder nicht? Ich weiß es nicht. Spannend! Ich habe für mich beschlossen, über sie zu schreiben, als ob sie es nicht täte - einerseits, weil ich ehrlich bleiben will, und andererseits, weil ich es faszinierend fände, wenn sie es liest.

Mit Duda verstand ich mich vor einigen Wochen ausgesprochen gut, wie ich fand, als ich sie am rbb-Turm erstmals nach 10 Jahren traf. Nicht auf eine romantische Art oder so, sondern auf eine, die in mir den Eindruck erweckte, dass wir Freunde werden könnten. Vielleicht gute sogar.

Heute jedoch war sie bemerkenswert kühlherzig. Nicht kalt aber kühl, nicht abweisend aber nicht einladend. Wahrscheinlich gar nicht bewusst zu mir oder so, ich bekam eher den Eindruck: Duda ist ein an sich kühler Mensch, der mehr Spaß an den Brettspielen hat als am Spiel mit den Mitmenschen. Ich bin ja auch jemand, der bei Brettspielen schnell mal den Wettbewerb sucht und daraus Freude gewinnt, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass Duda am Spielen selber einen allzugroßen Freudgewinn fand.

Bei ihrem Freund konnte ich deshalb viel eher andocken, obwohl ich den an diesem Abend zum ersten mal traf. Ich bemerkte ein paar passiv-aggressive Kommentare der beiden zueinander - nichts, was von einem drohenden Zusammenbruch der Beziehung sprechen würde, aber schon so, dass man es mit klammen Blick zur Kenntnis nimmt und bewusst so tut, als hätte man es nicht bemerkt.

Dass ich mit dem Freund eher auf einer Wellenlänge war, war auch deshalb interessant, weil ich ja insgeheim ein unheimlich großes wissenschaftliches Interesse an ihm habe: Er hat einen äußerst seltenen, narrativ extrem interessanten Gen-Defekt, der noch nicht mal einen Namen hat, aber der feuchte Traum eines jeden Geschichtenerzählers ist. Ich schwöre, dieser Typ ist das absolute Eldorado für jeden, der eine unheimlich spannende, noch nie gesehene, einzigartige, sehr viele narrative Möglichkeiten erlaubende Zustandsveränderung seines Protagonisten sucht.

Duda hat mir erzählt, dass er nicht gern darüber spricht - meeeegaschade. Aus Duda lässt sich auch nicht mehr herausziehen. In gewisser Weise verständlich: Nicht viele Menschen teilen meinen Voyeurismus. Jetzt stehe ich aber vor einem spannenden Konflikt: Dudas Freund ist wirklich ein netter Mensch, mit dem ich mich gut verstehen würde. Gleichzeitig will ich ihn auch allein deshalb besser kennen lernen, weil ich mir sein Vertrauen erarbeiten möchte, um mehr über seinen Zustand zu erfahren, um schlussendlich meine Arbeit besser zu gestalten.

Wenn ich also sage, dass ich mich auf den nächsten Spieleabend freue, dann sage ich damit sicherlich zu 100% die Wahrheit. Aber wie viel davon ist der Spaß am Brettspielen und Sozialisieren, der Suche nach Freundschaft in dieser neuen Stadt? Wie viel ist Sympathie mit der kühlen, aber coolen Duda? Wie viel Sympathie mit dem umgänglichen Freund von ihr? Und wie viel mein berufliches Interesse an diesem Typen?

Von alledem sicherlich mindestens ein bisschen. Und sicher auch mein Interesse daran, wie in so vielen Fällen, einfach zu sehen, was passiert. Im schlimmsten Fall ist es einfach ein schöner Brettspielabend unter Fremden - auch in Ordnung. Aber ich bin mir sicher, dass die zwischenmenschliche Dynamik mindestens ebenso interessant ist.

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Blase
Seit etwa 2 Jahren habe ich eine wirklich bemerkenswert schwache Blase. Oder war das schon immer der Fall, und ich habe es erst vor 2 Jahren bemerkt?

Jedenfalls: Wenn ich ein Bier oder ein Glas Wasser trinke, werde ich mit Sicherheit in spätestens einer Stunde auf die Toilette müssen. Und wenn ich mehrere Biere trinke, wie etwa heute, dann heißt es für mich mindestens stündlich: Ab aufs Klo.

Das ist ja an und für sich nur ein fun fact, weder schlimm noch peinlich. Aber: Manchmal ist es wirklich unpraktisch bzw. sogar beruflich von Nachteil. Gerade eben beispielsweise, ich war bei einer Freundin auf Besuch, habe mehrere Biere dort getrunken und ging wirklich unmittelbar vor meinem Abgang auf die Toilette. Der Nachhauseweg ist bloß 45 Minuten lang. Nach lediglich ca. 20 Minuten bekam ich einen unheimlichen Harndrang. Auf dem Weg fand ich keine Toilette, und so wurden die letzten Minuten der Heimfahrt regelrecht zu einer Tortur. Ich dachte, ich piss mir in die Hose. Zum Glück hielt ich es aus, aber trotzdem war das knapper, als es mir lieb sein kann.

Die schlimmste Anekdote ist von einem Job als Blocker beim Film. Ich arbeitete am Set für eine größere Hollywood-Produktion und musste in einem Hauseingang dafür sorgen, dass niemand während dem Drehen des Takes das Haus verlässt, weil da draußen ein Stunt-Auto mit vollem Karacho vorbeibrettern würde. Also war es unabdingbar, auf meinem Posten zu bleiben, weil sonst tatsächlich Lebensgefahr drohte. Und ich konnte nicht so einfach Pause machen, weil da ja zig Leute daran hängten, dass ich meinen Job machte. Leider hatte ich zum Mittagessen einen Becher Mineralwasser zu viel getrunken, ich musste ganz dringend. Ich hatte eine Flasche Wasser mit, die ich ausgetrunken hatte, stand im Hauseingang und hielt es kaum noch aus...

Ich erwägte tatsächlich, einfach mitten im Hauseingang in die Halbliterflasche mein Geschäft zu verrichten, ohne zu wissen, ob diese überhaupt groß genug war für mein Geschäft... um Gottes willen, wäre das peinlich und unprofessionell gewesen... Zum Glück gab es dann eine 5-Minuten-Pause, und eine der Bewohnerinnen des Hauses sah meine Bredouille und gewehrte mir, ihre Toilette zu benützen.

Aber ich lernte daraus: Diese schwache Blase ist tatsächlich ein Nachteil in der Berufswahl. Im Bürojob ist sie ne gute Ausrede, um häufig ne kurze Pause zu machen, aber on location... lieber nicht.

In meiner Jugend und Studienzeit kann ich mich nicht erinnern, je eine allzu schwache Blase besessen zu haben. Frage mich, ob sich das geändert hat und was das bedeutet. Ob man das untersuchen lassen sollte? Selbst wenn - was sollte ich denn sagen oder untersuchen lassen?

Aber wird schon nicht so schlimm sein.

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Freitag, 13. Oktober 2017
Gönnen & Glücksspiel
Ich bin so verdammt geizig, versuche aber schon immer wieder, das aufzubrechen.

In Berlin schmeckt mir das Leitungswasser nicht sonderlich - zumindest nicht jenes in meiner Wohnung. Ich versuche immer, möglichst viel Wasser bei der Arbeit zu trinken, damit ich zu Hause nicht so durstig bin. Trotzdem werde ich natürlich ab und auch zu Hause durstig, vor allem an Wochenenden. Manchmal trinke ich dann einfach von der Milch, die ich eigentlich nur für Müslis verwenden will - und manchmal gönne ich mir sogar was ganz Extravagantes: die Banenmilch von Müller vom Edeka.

Man ist die gut. Ein halber Liter kostet 1€, ich gönn mir drei solcher Flaschen pro Woche. Total rausgeworfenes Geld, ich weiß, ich könnte stattdessen auch Wasser trinken. Oder Getränke kaufen mit deutlich besserem Liter/€-Verhältnis. Selbst die billigere Bananenmilch beim Edeka könnte ich mir kaufen, die kostet nur 69 Cent und ist glaube ich sogar noch 100ml größer. Aber sie ist nicht ganz so gut.

Aber die Bananenmilch von Müller hat noch einen zweiten Vorteil: Da ist ein Gewinnspiel dabei. 5 Flaschen (wahrscheinlich in der ganzen Bundesrepublik) gewinnen jeweils 50.000€. Ich habe noch nie in meinem Leben Lotto gespielt, brauche sowas auch nicht. Und trotzdem gibt es mir jetzt zum ersten Mal in meinem Leben etwas, ein Glücksspiel zu spielen. Die Chancen sind astronomisch klein, und ich könnte mit dem Geld eh nicht wirklich was mit anfangen. Aber: Es gibt diesen kleinen Anflug von Anspannung ein jedes Mal, wenn ich eine Flasche öffne - das ist schön.

Und wenn ich dann die Bananenmilch trinke, dann denk ich mir: Wow, das war jetzt echt die 99 Cent wert. So lerne ich gerade, mir was zu gönnen.

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Dienstag, 10. Oktober 2017
Sexualverhaltensparadox
Ich habe fast nie Sex.
Ich möchte mehr Sex.
Mir viel dafür antun, die Chancen darauf zu verbessern (mich schöner machen, kochen lernen, ernsthafte Dating-Apps verwenden, proaktiver flirten) ist mir aber zu viel Arbeit.
Denn dann denke ich mir immer: Ich will zwar mehr Sex, aber nicht so dringend. Ist den Aufwand nicht wert. Ich warte lieber darauf, wenn es einfach passt und passiert.
Das passiert nicht.
Es ist schon jahrelang nicht mehr einfach passiert.
Ich möchte mehr Sex.
Ich habe fast nie Sex.
Das macht mich unglücklich.
Aber mich aus meinem Unglück befreien, das ist mir zu aufwendig.

*Sex und/oder Beziehung, Liebschaft, Leidenschaft - sowas in die Richtung.

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Keine Geburtstage mehr
Im elektronischen Kalender schauen, was ansteht.
2. November: Omas Geburtstag.
Jährliche Erinnerung.
Löschen.
Denn Geburtstage braucht sie jetzt nicht mehr.

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